Freitag, 6. März 2015

Rainbow Warrior (in felt slippers)

Hier herrscht immer noch Zwischenlösung. Noch einen Monat, dann ist das Grobe hoffentlich geschafft und es kehrt endlich wieder etwas Ruhe in die kreativen Prozesse ein. Also, "Ruhe" im Sinne von Regelmäßigkeit. Schließlich habe ich dann eine Wohnung, die schön gemacht werden will. 

Was mich zum ersten Projekt für heute bringt. Letztes Jahr im Sommer habe ich mit der Kardiermaschine rumgespielt und Filzwollreste mit Baumwolle, Nylon und Seide gemischt, einfach um ein bisschen zu üben. Den Eintrag dazu findet ihr hier. Ich hab dann sehr lange überlegt, was daraus werden soll und mir wollte einfach nichts Gutes einfallen.


Also erst mal verstricken und dann nachdenken. Was normalerweise keine gute Idee ist, hat hier Wunder gewirkt. Der Plan ist, diesem zugegeben etwas kleinen Lappen noch einen dicken Rand in einer neutralen Farbe (dunkelgrau, braun oder weiß) zu spendieren und ihn als Bettvorleger zu verwenden. Der Teppich, den ich in Marburg vor meinem Bett liegen hatte, hat es nämlich nicht in die Umzugskisten geschafft (billig, alt, hässlich), also muss sowieso was Neues her. Welche Farbe der Rand bekommt, entscheide ich, sobald ich weiß, welche Farbe der Fußboden in der neuen Wohnung haben wird. Schließlich sind wir jetzt erwachsen und entscheiden nicht mehr impulsiv nach Lieblingsfarbe, sondern nach Raumkonzepten.

Das Zweite, was ich euch zeigen mag, fällt am ehesten unter die Kategorie "Abwendung von nervlicher Überanstrengung durch geschicktes Kombinieren von Farben und stumpfsinnige, meditative Handarbeit". Hat Natron hier schon vorgemacht. 


Vor Weihnachten hatte ich ja einige dieser Regenbogen-Dochtgarnstränge produziert. Irgendwann hatte ich aber keine Lust mehr auf immer den gleichen Farbverlauf (auch wenn er 25 verschiedene Farben beinhielt) und begann, mir Kombinationen aus 5 bis 10 Farben zusammenzusuchen. Der Strang in der Mitte besteht aus fünf Grün- und drei Pinktönen, der rechts hat fünf Blautöne plus zwei Mal orange und gelb. Ich denke mal, sobald ich wieder Zugriff auf mein Spinnrad habe, wird es davon noch mehr geben. Die Farben sind schnell zusammengesucht und das Verspinnen klappt auch abends nach der Arbeit noch, wenn das Gehirn schon auf Standby geschaltet ist.
Was aus den Garnen werden soll, weiß ich noch nicht recht. Im Moment macht es einfach Spaß, mit den Farben rumzuspielen. Vielleicht kann man irgendwann mal eine große bunte Tasche daraus strickfilzen oder einen Teppich daraus weben.